23 Jul 2019 von Ludwig Boltzmann

Symposium der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie (ÖGP): 5 Preisträger/innen kommen von unserem Institut!

Die jährliche Tagung der Österreichischen Gesellschaft für Pneumologie, welche vom 6.-8. Oktober 2016 in Wien stattfand, war für unser Institut eine besonders erfolgreiche Veranstaltung. Allein fünf unserer Mitarbeiter/innen wurden während des Gesellschaftsabends in der Hofburg in Wien mit wissenschaftlichen Auszeichnungen geehrt:

FORIS Vasile (Klin. Abt. für Pulmonologie der UKIM und LBI für Lungengefäßforschung): Michael Neumann Gedächtnispreis 2016

JANDL Katharina (LBI für Lungengefäßforschung): 2. Preis und ÖGP Short Term Fellowship

NAGARAJ Chandran (Institut für Physiologie und LBI für Lungengefäßforschung): Michael Neumann Gedächtnispreis 2016

NAGY Bence (Institut für Physiologie und LBI für Lungengefäßforschung): 1. Preis und ATS Reisestipendium

DOUSCHAN Phillip (Klin. Abt. für Pulmonologie der UKIM und LBI für Lungengefäßforschung): ATS Reisestipendium

Copyright: Österreichische Gesellschaft für Pneumologie

Vasile FORIS erhielt den begehrten Michael Neumann Gedächtnispreis für seine im European Respiratory Journal veröffentlichte Arbeit über CD133+ Zellen bei Lungenhochdruck. Er untersuchte zirkulierende mononukleäre Zellen und deren Subpopulationen im Blut von Patient/innen mit Lungenhochdruck. Er fand eine deutlich niedrigere Anzahl von Lymphozyten – das sind die sog. Abwehrzellen unseres Körpers – im Blut jener Menschen, die an Lungenhochdruck leiden. Außerdem war bei ihnen die relative Anzahl der zirkulierenden CD133 Progenitorzellen, die aus dem Knochenmark stammen, erhöht. Er zieht die interessante Schlussfolgerung, dass die verschiedenen zirkulierenden Zellpopulationen als Biomarker für Lungenhochdruck verwendet werden können, also mit ihrer Hilfe Lungenhochdruck festgestellt werden könnte.

Katharina JANDL war in der glücklichen Situation, gleich zwei Preise für sich beanspruchen zu können. Sie erhielt den 2. wissenschaftlichen ÖGP Preis für eine Studie, in der sie unter anderen zeigen konnte, dass bei unterschiedlichen Formen von Lungenhochdruck, die durch Gefäßumbau und durch Ablagerungen der extrazellulären Matrixproteine wie etwa Kollagen gekennzeichnet sind, die Basalmembran bei jeder dieser Erkrankungen sehr unterschiedlich ist. Diese Unterschiede betreffen sowohl die Struktur und Zusammenstellung der Basalmembran als auch ihre Funktion. Das ÖGP Short Term Fellowship hat Katharina Jandl bereits für einen Forschungsaufenthalt im Labor von Dr. Matthias Brock am Universitätsspital in Zürich genutzt, um die Methode des „Pulldown Assay“ zu erlernen. Mit diesem Test kann sie die Interaktionen der sog. noncoding RNAs, die bei Lungenhochdruck eine Rolle spielen, erforschen.

Chandran NAGARAJ erhielt ebenfalls den Michael Neumann Gedächtnispreis 2016. Seine Arbeit, veröffentlicht im European Respiratory Journal, beschäftigt sich mit der Dokosahexaensäure, einer mehrfach ungesättigte Fettsäure welche zur Klasse der Omega-3-Fettsäuren gehört. Dokosahexansäure verursacht eine schnelle Entspannung der arteriellen Lungengefäße über spezielle Ionenkanäle, den Kalzium aktivierten Kaliumkanälen. „In dieser Veröffentlichung ist es uns gelungen, das erste Mal überhaupt zu zeigen, dass Patient/innen mit idiopathischem Lungenhochdruck einen hohen Spiegel dieser Ionenkanäle aufweisen.“ erklärt Chandran Nagaraj stolz.

Bence NAGY durfte sich über den 1. wissensachftlichen Preis sowie über ein ATS Reisestipendium freuen. Beide Auszeichnungen erhielt er für seine Arbeit über Kynurenin, einem Abbauprodukt der Aminosäure Tryptophan. Die Mengen an Kynurenin waren in Blutproben von Patient/innen, die an idiopathischen Lungenhochdruck leiden, deutlich erhöht. Demnach scheint Kynurenin ein Indikator für idiopathischen Lungenhochdruck zu sein.

Ein weiteres ATS Reisestipendium ging an Philipp DOUSCHAN, der sich mit Grenzlungenhochdruck (Borderline Pulmonary Pressure) und der schlechteren Überlebensrate der Betroffenen beschäftigt hat.