icon / home icon / small arrow right / light News icon / small arrow right / light René Baumgart-Forschungspreis 2015 für Julia Hoffmann!
15 Mai 2015 von Ludwig Boltzmann

René Baumgart-Forschungspreis 2015 für Julia Hoffmann!

Berlin, 19. März 2015.

Zum zwölften Mal wurde der mit 5.000 € dotierte Forschungspreis der gemeinnützigen René Baumgart-Stiftung für wissenschaftliche Arbeiten auf dem Gebiet der pulmonalen Hypertonie ausgeschrieben. Im Rahmen des 56. Kongresses der Deutschen Gesellschaft für Pneumologie und Beatmungsmedizin e.V. in Berlin wurde der Preis an unsere Kollegin Frau Dr. Julia Hoffmann sowie an Herrn Dr. Jochen Wilhelm, Innere Medizin, Justus-Liebig-Universität Giessen verliehen. Prof. Ralf Ewert vom Universitätsklinikum Greifswald, sprach die Laudatio. Hans-Dieter Kulla, Vorsitzender des gemeinnützigen Selbsthilfevereins pulmonale hypertonie e.v. und Anne-Christin Kopp, Cousine des Namensgebers der Stiftung, überreichten den Preis.

v. l. n. r. Anne Kopp, Dr. Julia Hoffmann, Dr. Jochen Wilhelm, Prof. Ralf Ewert, Hans-Dieter Kulla. Copyright: René Baumgart-Stiftung.

In der ausgezeichneten Studie von Dr. Hoffmann und Dr. Wilhelm wird belegt, dass es trotz ähnlicher Umbauprozesse der Lungengefäße von Patienten mit chronisch obstruktiver Lungenerkrankung (COPD) und idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) mit pulmonaler Hypertonie eindeutige Unterschiede im Genexpressionsmuster der Lungenarterien gibt, welche den Retinol-Stoffwechsel und die über die extrazelluläre Matrix vermittelten Signalwege betreffen. Mit diesem Wissen könnten spezifische Therapien für Patient/innen mit Lungenhochdruck bei COPD und Lungenfibrose entwickelt werden.

Julia Hoffmann
Dr. Julia Hoffmann schloss ihr Studium der Biologie 2006 an der Universität in Konstanz am Bodensee erfolgreich mit dem Diplom ab. Im selben Jahr begann sie ihre Doktorarbeit bei Prof. Dr. Wolfgang Kübler in Berlin am Institut für Physiologie der Charité-Universitätsmedizin. Nach dem erfolgreichen Abschluss begann sie 2012 ihren PostDoc in der Arbeitsgruppe von Dr. Grazyna Kwapiszewska am Ludwig Boltzmann Institut für Lungengefäßforschung in Graz/Österreich und arbeitet dort seitdem weiter im Bereich pulmonale Hypertonie.

Jochen Wilhelm
Dr. Jochen Wilhelm studierte Biologie und im Nebenfach Praktische Informatik an der Justus-Liebig-Universität (JLU) in Giessen. Nach dem Erwerb des Diploms in Biologie begann er 1998 seine Doktorarbeit als Stipendiat des Graduiertenkollegs Molekulare Biologie und Pharmakologie der JLU am Institut für Biochemie der JLU bei Prof. Dr. Alfred Pingoud. Im Anschluss an die erfolgreiche Disputation wechselte er als PostDoc in den Sonderforschungsbereich 547 (Kardiopulmonales Gefäßsystem), in dessen Rahmen er neue Verfahren zur Genexpressionsanalyse etablierte. Seit 2009 ist Dr. Wilhelm Mitglied der Faculty des UGMLC (University of Giessen an Marburg Lung Center) und leitet seit 2010 die Zentraleinheit für Biostatistik und Microarray-Analytik des ECCPS (Excellence Cluster Cardio-Pulmonary System) und des Max-Planck-Instituts für Herz- und Lungenforschung in Bad-Nauheim am Standort Giessen. Seit 2012 leitet er die Abteilung „Systembiologie der Lunge“ im DZL (Deutsches Zentrum für Lungenforschung).

Pulmonal arterielle Hypertonie (Lungenhochdruck)
Lungenhochdruck, medizinisch auch pulmonal arterielle Hypertonie (PAH), ist eine seltene, schwerwiegende Erkrankung, die durch eine starke Verengung der Lungengefäße gekennzeichnet ist. Die Betroffenen leiden bereits bei geringster Belastung oder sogar in Ruhe unter Atemnot, blauen Lippen, Beinödemen, Brustschmerzen, und klagen allgemein über schnelle Erschöpfung und Ermüdung. Die richtige Diagnose wird zumeist erst gestellt, wenn es durch die fortschreitende Druck- und Volumenbelastung des rechten Herzens zu dessen chronischem Versagen kommt. Diagnose: Bluthochdruck im Lungenkreislauf. Dieses Krankheitsbild tritt isoliert oder als Begleiterkrankung verschiedener Herz- und Lungenerkrankungen auf. Obgleich die pulmonale Hypertonie (PH) noch nicht geheilt werden kann, konnten in den letzten Jahren doch große Fortschritte in der Diagnostik und Therapie dieser Krankheit erzielt werden.

Die René Baumgart-Stiftung
Die René Baumgart-Stiftung wurde im Jahr 2001 vom gemeinnützigen Selbsthilfeverein pulmonale hypertonie e.v. gegründet und mit einen Kapitalstock von 70000 € ausgestattet. Seit 2004 wird jährlich ein Forschungspreis ausgelobt. Die René Baumgart-Stiftung fördert die klinische Forschung zur pulmonalen Hypertonie bei Kindern und Erwachsenen. Ziel ist es, durch Ursachenforschung neue Erkenntnisse über den Lungenhochdruck zu gewinnen, so dass eine frühzeitige Diagnose gestellt und mittel- und langfristig neue Therapieoptionen entwickelt werden können, die PH-Patienten nicht nur eine Stabilisierung oder Linderung der Beschwerden versprechen, sondern eine vollständige Heilung.
Der Namensgeber der Stiftung, René Baumgart, wurde 1971 in Aalen geboren. Als René 10 Jahre alt war, starb seine Mutter an Idiopathischer Pulmonal Arterieller Hypertonie (IPAH). René Baumgart erhielt seine Diagnose IPAH im Alter von 19 Jahren. Er erlernte den Beruf des Druckers und meldete sich nach bestandener Gesellenprüfung zur Meisterprüfung an. Kurz vor seinem Abschluss verstarb er im Alter von 23 Jahren an der tückischen Krankheit.

Diese Informationen wurden der Webseite der René Baumgart-Stiftung entnommen.